Kurz notiert

Kurz notiert

02.07.24, Sechs Prozent mehr Geld für Bundestagsabgeordnete: Der Ex-Parlamentarier Marco Bülow schreibt über Diäten und undemokratische Wahlrechtsänderungen. Neben 11.227 Euro brutto gibt es eine 5000-Euro-Aufwandspauschale und eine Bahncard 100, natürlich erste Klasse. Kommentar: Bahn fahren in der zweiten Klasse, das wäre zu volksnah.

01.07.24, Frieden schaffen mit Bio-Landbau: In einem Bürgerkrieg auf den Philippinen sahen viele »hauptsächlich einen Konflikt zwischen christlicher und islamischer Religion«. Rommel Arnado »gelang es, mit den äußerst misstrauischen und von politischen Versprechen und nicht erfüllten Vereinbarungen enttäuschten Rebellenführern in den Dialog zu treten und sie für seine Idee zu gewinnen, mit Landwirtschaft und verantwortungsvoller Politik Frieden und Wohlstand nach Kauswagan zu bringen«. Seine Botschaft: »Ich will nicht, dass ihr eure Waffen abgebt, sondern euer Herz öffnet.« Die Rebellen wurden in biologischer Landwirtschaft ausgebildet und erhielten Unterstützung von der Politik, so ein Bericht auf Globalmagazin.com. Die grassierende Armut ging stark zurück, der Krieg fand ein Ende. Hinweis: Aktuell ist ein Berater des Landwirtschaftsprojektes auf Vortragstour durch Deutschland unterwegs.

Juni 2024

29.06.24, 300 Milliarden für die Bundeswehr? Politiker fordern mehr Geld fürs Militär. Die Wehrbeauftragte des Bundestags sprach im April erneut von 300 Milliarden Euro. Kommentar: Die stolze Summe entspricht 10 Milliarden Arbeitsstunden à dreißig Euro. Davon könnten zwei Jahre lang 7 Millionen Menschen fünfzehn Stunden pro Woche bezahlt werden – nicht um geistlose Waffen zu produzieren, die ihren Tötungszweck gegen alles richten, was lebt. Sondern um ihre menschliche Kreativität darauf zu verwenden, wie alle Völker und Kulturen wieder zusammenkommen können, um gemeinsam an einer guten Zukunft zu schaffen. Nicht Waffen lenken die Welt, sondern der menschliche Geist.

28.06.24, Verbraucherschutzminister fordern EU-Maßnahmen für Erhalt des Bargelds: Erstmals gibt es eine starke politische Stimme in Deutschland, »den Zugang zu Bargeld und dessen allgemeine Akzeptanz auch in Zukunft sicherzustellen«. Die Verbraucherschutzminister der Länder fordern die Bundesregierung auf, in Europa »für den flächendeckenden Erhalt und die Nutzungsmöglichkeit von Bargeld als Zahlungsmittel einzutreten«. Mit der Barzahlung könne das Recht auf informationelle Selbstbestimmung sichergestellt werden. Die Minister betonten auch die Bedeutung von Banknoten und Münzen für Kinder. »Bargeld ist einfach unverzichtbar«, sagte der hessische Staatssekretär Daniel Köfer. In den Niederlanden droht die Bargeld-Infrastruktur zu zerfallen. 16 Prozent der Apotheken akzeptieren kein Bargeld mehr.

27.06.24, Windmühlen im Vogelschutzgebiet: Nach Mitteilung der Naturschutz-Initiative bleibt ein Eilverfahren gegen den Bau von drei Windrädern im Schwarzwald erfolglos. Am Rande: Seit Amtsantritt der grünen Bundesregierung wurden mehrfach Einschnitte beim Vogelschutz zu Gunsten der Windkraft gemacht. In der Folge trat der Grünen-Vorsitzende im Wahlkreis von Robert Habeck zurück. Der Wirtschaftsminister lasse »den Naturschutz bluten«, sagte er.

26.06.24, Julian Assange erreicht Australien: Nach 1901 Tagen im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, London, kehrt der Journalist und WikiLeaks-Gründer zurück zu seiner Familie und in sein Heimatland. Zuvor musste er sich vor einem US-Gericht in einem Anklagepunkt für schuldig bekennen. Nach Anrechnung seiner verbüßten Zeit in britischer Isolationshaft konnte Assange sofort das Flugzeug nach Australien besteigen. Assange brachte Gräueltaten der US-Armee ans Licht oder, wie das australische Parlament in einer Resolution sagte, »Beweise für schockierendes Fehlverhalten der USA«. Dafür wurde dem Journalisten nun der Prozess gemacht. Der Angriffskrieg auf den Irak hingegen bleibt ungesühnt.

25.06.24, Europas größte Flussrenaturierung geht in die nächste Etappe: Mit wenig Geldeinsatz entsteht ein großer Nutzen für Natur und Artenvielfalt in Brandenburg. Betonierte Ufer werden rückgebaut und Nebenflüsse wieder angeschlossen. An der Havel entstehen Auenlandschaften, während Hochwasser flussabwärts gemildert werden.

17.06.24, Landwirtschaftsminister gibt Biber Mitschuld an Überschwemmungen: Nach Ansicht von Minister Hauk tragen landwirtschaftliche Flächen »als Retentionsräume auch zum Hochwasserschutz bei«. Probleme sieht er jedoch durch Naturschutzmaßnahmen. Kommentar: Tatsächlich kann die Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag leisten. Dann aber sollte das Ziel »Humusaufbau« lauten. Humose Böden steigern den Ertrag, dienen der Ernährungssicherheit und speichern, wenn es darauf ankommt, Unmengen Wasser. Apropos, in der Eifel gibt es ein gutes Beispiel, wie Kooperation mit dem Biber gelingt.

15.06.24, Recht auf Leben ohne Digitalzwang: Der Verein Digitalcourage hat im Mai eine Petition gestartet, »das Recht auf ein Leben ohne Digitalzwang ins Grundgesetz aufzunehmen«.

07.06.24, Frei lebende Rinder reduzieren CO2: Eine rumänische Bisonherde bindet den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von 43.000 Autos, berichtet der Guardian.

Mai 2024

06.05.24, Mähroboter töten Igel: Nicht nur Schneckengift und Autos sind eine Gefahr für die kleinen Stacheltiere. Selbstfahrende Rasenmäher haben immer mehr Todesfälle auf dem Gewissen. Tipp für besseren Tierschutz: Mähroboter nicht am frühen Abend, während der Dämmerung und in der Nacht betreiben. Oder gleich selbst mähen.

April 2024

23.04.24, CDU-Fraktion in Woldegk bricht mit der Partei: Weil der Grundsatz »Nie wieder Krieg« auf Bundesebene in Vergessenheit geraten zu sein scheine, tritt die CDU-Fraktion in der 4000-Einwohner-Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern nun als »Offene Liste Woldegk« an.

03.04.24, Landkreis gibt Ratschläge für nachhaltigen Waldumbau: Auf 62 Seiten präsentiert Landsberg am Lech Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Wald- und Waldbodengesundheit und den Umgang mit klimatischen Veränderungen. Spannend für Forstbesitzer und Baumfreunde.

01.04.24, Oppositionelle Medien verlieren finanzielle Basis: Die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken hat einem kritischen Online-Magazin das Konto gekündigt – ohne Angabe von Gründen. Viele Daueraufträge von finanziellen Unterstützern können nicht auf die neue Bank übertragen werden. In den letzten Wochen kündigte die Pirnaer Volksbank dem Online-Sender Apolut. Das Medium weicht auf ein Kreditinstitut in Litauen aus.

März 2024

19.03.24, Landwirte kommen schlecht weg: Werden Schulbücher umgeschrieben? Eine Bäuerin beklagte bei einer Anhörung im Stuttgarter Landtag, was ihre Tochter in der Schule lerne. »Doch meide zu viel von der Kuh auf der Weide«, laute die Passage eines Sprechgesangs. Statt das betroffene Lehrbuch zu ermitteln, will das Kultusministerium nun eine Stichprobe aus einer großen Anzahl von Lehrbüchern überprüfen.

14.03.24, So klappt es mit der Artenvielfalt: Viele Beet- und Balkonpflanzen im Handel haben keinen Wert für die heimischen Insekten. Der NABU empfiehlt Alternativen.

08.03.24, Nationale Glyphosat-Verbote weiterhin möglich: Nach Auffassung von DUH und Aurelia-Stiftung könnte Deutschland die Ausbringung des umstrittenen Pestizids beschränken oder sogar verbieten. Und das, obwohl die EU-Kommission die Zulassung im vergangenen Jahr bis 2033 verlängert hat. Deutschland hatte bereits ein Anwendungsverbot in die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung geschrieben. Nun ist die Ausbringung per Eilverordnung weiter zulässig. Minister Cem Özdemir hatte dazu erklärt, das deutsche Pflanzenschutzrecht müsse in Folge der Entscheidung der EU-Kommission angepasst werden.

06.03.24, Abgehörte Offiziere bleiben auf ihren Posten: Nachdem ans Licht kam, dass Bundeswehroffiziere einen Angriff auf russische Infrastruktur planten, spricht der Verteidigungsminister lieber über Kommunikationssicherheit.

05.03.24, Scholz gegen Auslieferung: Der Bundeskanzler spricht sich explizit gegen die Abschiebung des in London inhaftierten Journalisten Julian Assange an die USA aus. Die wurde bereits genehmigt. Assanges Anwälte versuchen in Berufung zu gehen. Wann das Gericht entscheidet, ist ungewiss.

04.03.24, Deutsche Offiziere beraten Angriffe auf russische Ziele: Luftwaffen-Offiziere berieten einen Plan, wie die Krim-Brücke heimlich mit deutschen Waffen gesprengt werden könnte, bringt eine abgehörte Telefon-Konferenz ans Licht.

01.03.24, UN-Umweltversammlung diskutierte Manipulation der Sonne: Die Schweiz beantragte, ein Gremium einzusetzen, um Nutzen und Risiken von solarem Geoengineering zu erörtern. Bei dem Verfahren werden Substanzen in die Atmosphäre eingebracht zur Reflexion des Sonnenlichts zurück in den Weltraum. Im Ergebnis soll das planetare Klima abkühlen. Das Verfahren wird in den USA erforscht. Die Umweltorganisation Oceancare berichtet, afrikanische, lateinamerikanische und pazifische Staaten hätten sich auf der Umweltversammlung gegen seine Nutzung ausgesprochen. Die Schweiz zog ihren Antrag schließlich zurück.

Februar 2024

26.02.24, Habeck will CO2-Speicherung vor deutscher Küste erlauben: Das für das Pflanzenwachstum notwendige (und nach Verrottung des Pflanzenlebens für die Bodenfruchtbarkeit entscheidende) Kohlenstoffdioxid soll am Meeresgrund versenkt werden.

13.02.24, Windkraft auf Kosten von Artenschutz: 20 Vogelarten wurden in den vergangenen Jahren aus dem Katalog gestrichen. Auf sie muss beim Bau von Windrädern keine besondere Rücksicht mehr genommen werden.

09.02.24, Valentinstag mit Gift im Strauß: 330 Millionen Rosen kommen jährlich mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien. Bei der Produktion werden in der EU verbotene Pestizide eingesetzt.

Dezember 2023

19.11.23, Weihnachtsbäume unter der Lupe: 14 Bäume von 19 mit Pestiziden belastet. Bei vier Bäumen wurden nicht zugelassene Wirkstoffe festgestellt.

November 2023

24.11.23, Das fehlende Nass: In einer einst ausgetrockneten Landschaft Indiens führen Flüsse wieder Wasser. Durch eine kluge Nutzung der Regenfälle und eine Änderung der Bodenbewirtschaftung können Wüsten wieder erblühen.

23.11.23, 23 Prozent mehr Regen als im Schnitt der letzten 142 Jahre: Die Böden in Nordwestdeutschland erholen sich. An 47 Prozent der Messstellen in Nordrhein-Westfalen liegt der Grundwasserpegel aber noch unter dem Stand von 2016.

23.11.23, Landesmedienanstalten als Wahrheitsministerium: 800 Euro Bearbeitungsgebühr für jeden angemahnten Text, der nicht anerkannten journalistischen Grundsätzen entsprechen soll. Über diese Vorgänge schreibt Helge Buttkereit auf Multipolar.


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