Recherchen

  • Sie engagieren sich für die Nachwelt, das Gemeinwohl, die Natur – aber finden kein Gehör? Vielleicht fehlen Ihnen die inspirierenden Bilder, um den Mensch im Herzen zu erreichen?
  • Sie ringen um eine Antwort und fühlen sich mit Ihren Fragen alleingelassen?
  • Sie können sich der Welt einfach nicht verständlich machen?
  • Sie brauchen Sicherheit, bevor Sie sich öffentlich zu Wort melden?
  • Ihre Arbeit gerät ins Stocken, weil Ihnen genaue Informationen fehlen?
  • Zweifel haben Sie beschlichen, nur können Sie nicht denken, was Sie fühlen?

Gut möglich, dass ich Ihnen helfen kann. Lassen Sie uns ganz unverbindlich miteinander reden. Sie erreichen mich telefonisch unter Vorwahl 07709, Rufnummer 9224806. Oder per E-Mail.

Ich recherchiere und verifiziere für Sie Informationen, analysiere Sachverhalte und untermauere Argumentationen mit überraschenden Gesichtspunkten. Ich gehe in die Rolle des Widerparts, wenn es darum geht, Sie vor Angriffen zu schützen: Noch bevor Sie sich in der Öffentlichkeit äußern, spüre ich Fehlschlüsse in Ihren Aussagen auf, sondere falsche Daten aus, mache eine Anmerkung, falls eine Referenz nicht geeignet ist, eine Schlussfolgerung zu stützen, und ermittele Stellen, wo Sie sich auf dünnes Eis begeben, obwohl der ausgeführte Gedanke belanglos ist in Bezug auf Ihr eigentliches Ziel. Umgekehrt bin ich Ihnen dabei behilflich, Ihr Thema in einen größeren Zusammenhang einzubetten. Dann werden Sie auf mehr Verständnis in der Gesellschaft treffen und Ihre Botschaft wird im Menschen etwas ansprechen.

Anbei finden Sie zwei Beispiele für mehrsprachige Recherchen in den Tiefen des Internets. In beiden Fällen habe ich ein gesellschaftliches Thema untersucht. Investigative Nachforschungen im Verein mit einer Literaturrecherche sind die Charakterzüge der folgenden Arbeit.

Beispiel 1: Mastercards Kampagne gegen Bargeld

  • Aufgabenstellung: Vor einigen Jahren hat ein Kreditkartenkonzern eine Studie an einer namhaften Universität in Auftrag gegeben. Die Forscher haben Banknoten unter die Lupe genommen und dabei tausende von Bakterien entdeckt. Dieses Resultat dürfte dafür herangezogen worden sein, das Geschäft mit den Kreditkarten zu steigern. Es gilt, eine Chronologie zu erarbeiten, um nachvollziehen zu können, wie es dem Konzern gelungen ist, seine Studie weltweit in die Medien zu bringen und das Image von Bargeld zu schädigen.

Ergebnisse

  • Bei der sogenannten Studie handelte es sich um eine simple Laboruntersuchung zu den Keimzahlen auf Geldscheinen verschiedener Währungen. Die Proben wurden am 15. März 2013 genommen und einige Tage später ausgewertet. Die Analyse wurde an der Universität Oxford unter der Leitung eines Professors für Ingenieurwissenschaften durchgeführt.
  • Bereits am 25. März 2013 verkündete Mastercard die Ergebnisse. Der Kreditkartenkonzern durfte das exklusiv tun; die Uni Oxford berichtete nicht öffentlich von den Resultaten. Mastercard wandte sich in mehreren Ländern und in verschiedenen Sprachen an die Medien. Ich konnte extern veröffentlichte Presseberichte des Konzerns in Deutsch und Schwedisch finden. Die Botschaft begann mit der Präsentation einer Umfrage. Angeblich wäre der Bürger im Allgemeinen davon überzeugt, dass es keinen Gegenstand in seinem Alltag gäbe, der so dreckig ist wie eine Banknote. Meine Nachrecherche ergab aber, dass die Umfrage einen solchen Schluss nicht zulässt. Viel mehr schien sie bereits darauf angelegt zu sein, ein entsprechendes Ergebnis hervorzubringen. Im Anschluss berichtete Mastercard von der Untersuchung in Oxford. Den Schweden wurde eine Bakterienzahl für Schwedische Kronen aufgetischt, den Deutschen ein Wert für Euro-Scheine. Umrahmt wurde die ganze Sache von einem Zitat des Professors für Ingenieurwissenschaften: Sinngemäß äußerte er, man habe so und so viele Keime gezählt und bei einigen Bakterienarten genüge eine solche Zahl, um eine Erkrankung herbeizuführen. Dabei waren seine Worte jeweils auf die Zielgruppe der Presseerklärung zugeschnitten.
  • Interessant wurde es dann, als ich Nachforschungen dazu anstellte, was denn die Medien aus der Sache gemacht haben. Tatsächlich behandelten viele Publikationen Mastercards Werbekampagne wie eine Nachricht, und zwar unreflektiert. Darunter namhafte wie CNN. Ich spürte Presseberichte unter anderem in Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Dänisch, Russisch und Japanisch auf.
  • Im nächsten Schritt studierte ich die Literatur auf dem Gebiet der Bakteriologie. Ich wollte zum einen herausfinden, von welchen Bakterienarten Banknoten üblicherweise besiedelt werden, zum anderen, wie gut sich solche Keime überhaupt von einem rauen Geldschein ablösen, um sich den Fingern anzuheften. Denn weshalb sollte man sich vor pathogenen Organismen sorgen, wenn sie nicht den Weg in den Körper finden können. Ich wurde fündig. Banknoten sind in aller Regel von Bakterien besiedelt, wie wir sie auch auf unserer Haut finden. Der menschliche Körper lebt eine Symbiose mit kleinen Mikroorganismen. Ohne diese Partner wäre er gar nicht lebensfähig. Auch zu der Frage, wie gut sich ein Bakterium dem Finger anheften kann, gab es bereits eine Studie: Forscher hatten herausgefunden, dass sich meist nur 0,2% der berührten Keime von einem Geldschein ablösen.
  • Ich machte mich schlau darüber, welche Bakterienzahlen wir in und auf anderen Untersuchungsgegenständen vorfinden. Um einen Vergleich vornehmen zu können, rechnete ich den in Oxford ermittelten Wert für Keime auf der Fläche eines ganzen Euro-Scheins um in eine Zahl pro Quadratzentimeter. Es ist wahr, dass unterschiedliche Messmethoden angewendet werden und wurden, um Mikroorganismen zählbar zu machen. Dabei können dann auch teilweise sehr unterschiedliche Ergebnisse zu Tage kommen. Dennoch stimmt die Tendenz. Ich habe folgende Testergebnisse aus unterschiedlichen Quellen gesammelt:
Gegenstand der UntersuchungVerhältnisBakterienzahlpro
Dickdarminhalttypischerweise100.000.000.000g
Küchenschwammbis zu54.000.000.000cm³
Fruchtbare Erdebis zu1.000.000.000Teelöffel
Sauerkraut, Kefir, Joghurtbis zu1.000.000.000g
Sauberes Seewasseretwa1.000.000ml
Achselbereich unter den Oberarmenmindestens775.002cm²
Spülbecken in der Kücheim Schnitt176.410cm²
Zahnbürstenhalterim Schnitt38.221cm²
Teppichboden(unbekannt)31.000cm²
Armaturengriff im Badezimmerim Schnitt279cm²
5-Euro-Banknoteim Schnitt74cm²
Küchenthekeim Schnitt71cm²
  • Nebenbei brachte die Recherche weitere Geschichten ans Tageslicht. So fand ich zum Beispiel heraus, dass Mastercard auch die winterliche Grippesaison zum Aufhänger gemacht hat, seine Dienstleistungen zu bewerben, dass der Konzern in Afrika mit Regierungen zusammenarbeitet und es dabei etwa in Nigeria zur Verschmelzung von Personalausweis und Kreditkarte gekommen ist. Auch hinter einer Studie zu den volkswirtschaftlichen Kosten von Bargeld tauchte der Name Mastercard auf. In Indien konsultierte der Konzern die Kreativität der Jugend, eine visionäre Welt ohne Bargeld zu ersinnen. Ganz unkonventionelle Ideen darf man einbringen, nur kein Druck, vermittelte man den jungen Indern in einem Video, als es da hieß: Wie wäre ein Chip im Zahn, mit dem jedes Lebensmittel bezahlt wird, sobald es gegessen wird?

Die Ergebnisse meiner Nachforschungen habe ich einen Artikel einfließen lassen. Sie können ihn in Deutsch oder auch auf Englisch lesen. Alle Quellen sind dort verlinkt. Sollte eine Referenz in der Zwischenzeit nicht mehr über das Internet abrufbar sein, können Sie den entsprechenden Link im Internetarchiv suchen.

Beispiel 2: Barzahlungsbeschränkungen nach EU-Land

  • Aufgabenstellung: In den letzten Jahren haben zahlreiche EU-Staaten Obergrenzen für Barzahlungen eingeführt. Das hat zur Folge, dass Zahlungen in einem Ladengeschäft ab einem bestimmten Betrag zwingend unbar zu leisten sind. Es gilt, eine Übersicht zu erarbeiten, um eine Idee davon zu bekommen, wann in welchem Land solche Barzahlungsverbote eingeführt worden sind, in welcher Höhe und mit welcher Begründung. Außerdem wäre es interessant zu sehen, ob solche Bargeldgrenzen im Laufe der Zeit verschärft oder gelockert wurden. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Ergebnisse

Um an die nötigen Daten heranzukommen, wurde das Internet in 15 Sprachen durchkämmt. Die gewonnenen Informationen wurden stichpunktartig notiert und jeweils mit Referenzen versehen, zum Beispiel mit Links zu entsprechenden Gesetzestexten oder Medienberichten. Eher schwierig gestaltete es sich, Details über die Höhe früherer Bargeldobergrenzen aus den 2000er Jahren herausfinden. Damals hatte das Internet nicht die gleiche Relevanz wie heute. Und zu allem Überdruss verschwinden im Laufe der Zeit viele Einträge aus dem Netz oder sie werden nicht mehr von den Suchmaschinen indexiert. Bei der vorliegenden Recherche war es notwendig, ein Gesamtbild aus den Entwicklungen in verschiedenen EU-Ländern zu erzeugen. Wo genaue Zahlen fehlten, waren weitere Nachforschungen in der Regel verzichtbar, da kein Anspruch Vollständigkeit bestanden hatte. Nachfolgendes Diagramm gibt die Entwicklung der Verbote verschiedener Länder wieder, ab einem bestimmten Betrag im Geschäft mit Bargeld zu bezahlen:

Diagramm mit der Entwicklung der Bargeldobergrenzen in verschiedenen EU-Ländern.

Um die Darstellung richtig interpretieren zu können, sollte die schriftliche Zusammenfassung mit den Quellenangaben gelesen werden. Falls eine Referenz in der Zwischenzeit nicht mehr über das Internet abrufbar ist, können Sie den entsprechenden Link im Internetarchiv suchen.